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TISAX® – Informationssicherheit im Detail, Teil 2

In der Artikelreihe über TISAX® als den Standard für Informationssicherheit in der Automobilindustrie soll es auch in diesem Artikel um die Inhalte gehen, die im Zuge einer Überprüfung untersucht werden. Die hierbei genutzte Liste, der VDA ISA Katalog, wurde ja bereits im vorherigen Artikel erwähnt.

Im vorherigen Blogbeitrag wurden bereits zwei wesentliche Elemente bei der Umsetzung von Informationssicherheit erwähnt, Asset Management und Klassifizierung. Diese beiden Elemente stehen in einem engen Zusammenhang zu einem weiteren Baustein, dem Risikomanagement. Dabei werden verschiedene Umstände – „Risikoszenarien“ – aufgenommen und untersucht, um herauszufinden, welche dieser Szenarien besonders schädliche Auswirkungen auf das eigene Unternehmen haben. Dies ist der Fall, wenn das entsprechende Szenario entweder besonders häufig eintritt, oder aber bei jedem Eintreten besonders hohe Schäden hervorruft. Im schlimmsten Fall trifft beides zu – besonders hohe Schäden und ein häufiges Eintreten …

Der Zusammenhang zum Assetmanagement entsteht dadurch, dass ein tatsächlich eintretendes Risikoszenario ein oder mehrere Assets zumindest beeinträchtigt, vielleicht sogar beschädigt oder zerstört. Daher wird auf die Assetliste (d.h. die Übersicht mit allen relevanten Informationswerten) zurückgegriffen, um bei der Risikobeurteilung zu erkennen, welche Assets von dem untersuchten Risikoszenario bedroht werden. Anders ausgedrückt: um passende Schutzmaßnahmen zu finden, muss man vorher wissen, was man schützen will.

Auch zwischen dem Klassifizierungsschema und dem Risikomanagement kann man eine Verbindung ziehen. Hierzu ein Beispiel:

Wie im vorherigen Artikel beschrieben, enthält das Klassifizierungsschema Vorgaben, wie mit entsprechend klassifizierten Informationen umzugehen ist. Die Klassifizierung als „vertraulich“ – und damit verbunden natürlich auch die Markierung als „vertraulich“ – könnte z.B. mit dem Verbot des Mitnehmens in das Home Office verbunden sein. Aus der Klassifizierung als „vertraulich“ folgt also das Verbot des Mitnehmens in das Home Office, somit sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass das Risikoszenario „Offenlegung vertraulicher Informationen gegenüber Familienmitgliedern“ tatsächlich eintritt. Das Risiko wurde verringert.

Zusammenwirken einzelner Elemente eines ISMS

Dieses Beispiel zeigt, wie die einzelnen Bestandteile und Elemente eines Informationssicherheits-Managementsystems (ISMS) oftmals zusammenwirken. Dabei spielt es keine Rolle, ob als Standard TISAX®, die ISO 27001, der BSI IT-Grundschutz oder eine andere Methodik genutzt wird. Es zeigt aber auch, dass in den meisten Fällen nicht einfach einzelne Elemente des ISMS weggelassen werden können.

Der VDA hat, wie auch für das Thema Klassifizierung, ein Whitepaper zum Risikomanagement herausgegeben, welches Vorschläge und Handreichungen zur Ausgestaltung des eigenen Risikomanagements enthält. Aber auch mit diesem Whitepaper ist eine Anpassung des Risikomanagements an die Gegebenheiten im eigenen Unternehmen immer noch notwendig.

Asset Management, Risikomanagement und Klassifizierungsschema sind jedoch bei weitem nicht die einzigen Elemente eines ISMS nach TISAX®. Einige weitere Inhalte werden wir im folgenden Artikel betrachten – oder in einem unserer Seminare.

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Seminar: 

“TISAX® – Informationssicherheit in der Automobilindustrie”

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