TISAX® – Informationssicherheit im Detail, Teil 7
Im vorherigen Blogartikel tauchte im Zusammenhang mit dem mobilen Arbeiten und der Informationssicherheit nach TISAX® auch der Begriff Zonenkonzept auf. Dieser Begriff soll an dieser Stelle näher beleuchtet werden.
Die meisten Standards und Normen für Informationssicherheit kennen die Idee der Sicherheitszonen, wenn es um die Betrachtung der physischen Sicherheit geht. Bei einem solchen Zonenkonzept werden die Räumlichkeiten und Flächen des Unternehmens anhand von Lageplänen, Raumplänen u.ä. in verschiedene Bereiche unterteilt. Diese Unterteilung orientiert sich daran, wie sensibel und kritisch die Informationswerte sind, die im jeweiligen Bereich gespeichert, gelagert oder verarbeitet werden.
Whitepaper des VDA
Da in dem VDA-Whitepaper zur „Harmonisierung der Klassifizierungsstufen“ ein vierstufiges Schema zur Klassifizierung vorgeschlagen wird (zur Erinnerung: „öffentlich“, „intern“, „vertraulich“ und „streng vertraulich“), sehen auch viele Zonenkonzepte eine solche vierstufige Einteilung vor. Diese 4 Sicherheitszonen (auch: Sicherheitsbereiche) werden oft als „öffentliche Zone“, „kontrollierte Zone“, „eingeschränkte Zone“ und „Hochrisikozone“ bezeichnet. Aus Gründen der Übersichtlichkeit und auch zur Kennzeichnung von Räumlichkeiten werden den 4 Klassifizierungsstufen, ebenfalls auf Anregung des VDA, Farben zugeordnet. Somit ergibt sich nach einem erweiterten Ampelprinzip vor: weiß für die öffentliche Zone, grün für die kontrollierte Zone, gelb für die eingeschränkte Zone und rot für die Hochrisikozone.
Festlegung von Sicherheitszonen
Die Unterteilung in Zonen ist nur dann sinnvoll, wenn für die einzelnen Zonen auch unterschiedliche Vorgaben gemacht werden, bzw. wenn sich die Tätigkeiten und Aktivitäten in den Zonen auch klar unterscheiden lassen. Diese Vorgaben können sich auf verschiedene Bereiche beziehen und natürlich werden diese Vorgaben aufsteigend strenger und umfassender. In einem weißen Bereich, also der „öffentlichen Zone“, wird man meist nur wenige Vorgaben machen. So ist oft z.B. das Mitführen und auch Benutzen von Mobiltelefonen und anderen Aufzeichnungsgeräten nicht eingeschränkt, und auch der Zutritt wird nicht gesteuert. Am entgegengesetzten Ende der Skala, in der rot markierten „Hochsicherheitszone“, müssen Aufzeichnungsgeräte oft vor dem Betreten abgegeben werden, Verschwiegenheitserklärungen unterschrieben werden, und der Zutritt ist nur für einen stark limitierten Personenkreis zulässig.
Welche Regelungen für die jeweilige Sicherheitszone getroffen werden, hängt zunächst von der Einschätzung des eigenen Unternehmens zur Kritikalität der in der Zone befindlichen Informationswerte ab. Ebenfalls müssen die Kundenvorgaben berücksichtigt werden, die den Umgang mit Informationswerten des Kunden betreffen. Auch hier ist es hilfreich, wenn sowohl der Kunde als auch das eigene Unternehmen vergleichbare Schemata zur Klassifizierung nutzen und auch ein gleiches Verständnis von Sicherheitszonen haben. Kleiner Praxistipp: Es ist eine gute Idee, sicherheitshalber mit den externen Partnern abzugleichen, ob die genutzten Schemata zur Klassifizierung und zum Verständnis der Sicherheitsbereiche gleich sind.
Zu diesem Zeitpunkt werden die Ausführungen aus dem vorherigen Blogartikel vermutlich verständlicher. Auch die mobilen und häuslichen Arbeitsplätze der Mitarbeiter sollten einem der genannten Sicherheitsbereiche zugeordnet werden – mit der Konsequenz, dass natürlich für diese beiden Arten von Arbeitsplätzen die gleichen Vorgaben gelten wie für die Arbeitsplätze in den jeweiligen Sicherheitsbereichen auf dem Unternehmensgelände. Und auch der Umgang mit Informationswerten, wie z.B. mobilen Datenträgern, sollte bei beiden Arten von Arbeitsplätzen vergleichbar sein. Doch dazu mehr im nächsten Blogartikel ….
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