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In Sachen Datenschutz gab es erneut ein hohes Bußgeld. Nachdem Nutzerdaten nicht ausreichend geschützt waren, ist Knuddels.de ein fünfstelliges Bußgeld auferlegt worden. Die zuständige Datenschutzaufsichtsbehörde lobte die Chat-Plattform trotzdem.

Das soziale Netzwerk Knuddels.de hat nach eigenen Angaben mehr als zwei Millionen registrierte Mitglieder und muss nun ein Bußgeld in Höhe von 20.000 Euro zahlen, weil es Passwörter von Nutzern unverschlüsselt gespeichert hatte. Damit habe das hinter Knuddels.de stehende Unternehmen gegen die Pflicht verstoßen, die Sicherheit von personenbezogenen Daten zu gewährleisten, teilte der baden-württembergische Datenschutzbeauftragte am Donnerstag mit.

Zugutegehalten wurde dem Unternehmen jedoch, dass es sich nach einem Hackerangriff an die Datenschutzaufsichtsbehörde gewandt habe und die Nutzer sofort und umfangreich über den Angriff informierte. Bei dem Angriff waren nach Angaben von Knuddels.de rund 808.000 E-Mail-Adressen sowie 1.872.000 Pseudonyme und Passwörter erbeutet und im Internet veröffentlicht worden.

Von manchen Nutzern sind so neben dem Chatnamen auch Passwort, Mailadresse sowie Angaben zum tatsächlichen Vornamen oder zum Wohnort öffentlich geworden.

Der baden-württembergische Datenschutzbeauftragte führte jedoch aus, das Unternehmen habe in vorbildlicher Weise mit seiner Behörde zusammengearbeitet und die IT-Sicherheit im Nachhinein erheblich verbessert. Es sei sogar gestärkt aus dem Angriff hervorgegangen, da es dazugelernt habe.

Nach Angaben der Knuddels GmbH & Co. KG selbst, war der Hackerangriff eine echte Belastungsprobe für das Unternehmen. Zudem sei ihm unmittelbar im Anschluss an den Angriff klar gewesen, dass das Vertrauen der Nutzer nur mit einer transparenten Kommunikation und einer sofort spürbaren Verbesserung der IT-Sicherheit zurückgewonnen werden kann.

In Sachen Datenschutz gab es nun einen der ersten „Schüsse“ durch eine Aufsichtsbehörde und sogleich einen „Treffer“.

In Portugal ist die erste Geldbuße wegen eines Verstoßes gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) verhängt worden. Wie die portugiesische Datenschutzaufsichtsbehörde CNPD (Comissão Nacional de Protecção de Dados) vor kurzem bekannt gab, muss das Krankenhaus Barreiro Montijo eine Geldbuße von 400.000 Euro für Datenschutzverstöße zahlen. Im Wesentlichen wird das Krankenhaus dafür bestraft, dass zu viele Personen Zugriff auf Patientendaten hatten. Gegen die Entscheidung der Behörde wird das Krankenhaus nun jedoch gerichtlich vorgehen.

Das Krankenhaus Barreiro Montijo hatte über sein System mindestens neun Personen, die keine medizinischen Fachkräfte sind, Zugang zu den klinischen Daten der Patienten gewährt. Darüber hinaus stellte die CNPD fest, dass 985 Benutzer mit einer Zugangsrolle für Ärzte registriert waren, während im Krankenhaus nur 296 Ärzte tätig waren. Zudem wurden die Patientendaten im Krankenhaus Barreiro Montijo nicht ordnungsgemäß von den Archivdaten eines anderen Krankenhauses getrennt und die jeweiligen Mechanismen für die Zugriffsauthentifizierung waren vollkommen unzureichend.

Das Bußgeld wurde nach einer Inspektion der Aufsichtsbehörde im Krankenhaus verhängt, nachdem diese von der Ärztekammer auf die Missstände aufmerksam gemacht worden war. Die CNPS vertrat hierbei die Auffassung, dass die Grundsätze der Integrität und Vertraulichkeit, der Datenminimierung betreffend die Beschränkung des Zugangs zu klinischen Daten der Patienten und die Unfähigkeit des für die Verarbeitung Verantwortlichen, die Vertraulichkeit und Integrität der Daten im System (Datensicherheit) zu gewährleisten, verletzt wurden. Die ersten beiden Verstöße wurden mit jeweils 150.000 Euro geahndet, während der Dritte zu einer Erhöhung um 100.000 Euro führte.

Im Weiteren ist nun die etwaige Entscheidung des zuständigen Gerichts in dieser Sache abzuwarten.